Zu Zeiten, in denen sonst mit der Club-Internen die Rudersaison des Jahres langsam ausklingt, haben wir letzten Samstag unsere erste gemeinsame diesjährige Veranstaltung im Club abgehalten. Inzwischen sind die Regeln des Social Distancing mehr oder weniger geübt, und unser großer Bootssteg und die Terrasse machen es einigermaßen einfach, den aktuell notwendigen Abstand zueinander zu halten. Die Organisatoren hofften entsprechend auf gutes Wetter für eine Veranstaltung draußen, und das spätsommerliche Wetter spielte ihnen voll in die Karten.
Die Sportbegeisterten nutzten den schönen Morgen und legten um 10:00 Uhr zu einer Rudertour ab. Natürlich kamen alle Anwesenden in den Booten unter, aber das geschäftige Gewimmel, das wir sonst vom Anrudern kennen, unterblieb diesmal, ebenso das sonst obligatorische Bild der Club-Familie. Auch die Jugendlichen der Trainingsgruppe waren diesmal abwesend, denn sie waren noch auf Regatta in Österreich. Neben den für solche Veranstaltungen üblichen Bildern hatten wir diesmal auch eine Drohne für Filmaufnahmen am Start. Arved Johnsen, selbst Club-Mitglied, gelangen (mit der notwendigen Genehmigung durch die Luftüberwachung Hamburg) mit der Drohne wunderbare Aufnahmen von Booten und Club.Wir präsentieren hier einen Zusammenschnitt, das ist hoffentlich nicht das letzte Mal, dass wir Aufnahmen dieses talentierten Nachwuchs-Drohnenpiloten vorführen dürfen.
Bootstaufen werden im Club glücklicherweise pragmatisch gehandhabt. Routiniert und bündig werden die neuen Boote vorgestellt, an die Spender und Namensgeber erinnert und den Booten bei der Taufe mit einem Pokal voller Alsterwasser den guten Bräuchen entsprechend gute Fahrt gewünscht. Den Anfang machte dieses Jahr unser neuer Achter “Klaus Albrecht”. Der Gig-Achter aus dem Hause Schellenbacher hat alle Annehmlichkeiten moderner Gig-Achter und verfügt über Ausleger für Riemen und für Skulls als Doppelachter. Die Anschaffung ist eine Co-Finanzierung zwischen der Familie Albrecht und der Club-Stiftung. Klaus Albrecht, der 1930 geborene ehemalige Trainingsmann, war zunächst erfolgreicher Leistungssportler und Ruderer im legendären Club-Achter, der bei den Deutschen Meisterschaften 1953 in Mannheim die Silbermedaille holte. Nach seiner Zeit als aktiver Rennruderer stand er dem Club später auch bei Verwaltungsaufgaben immer fördernd zur Seite. Anlässlich seines Todes erfolgte eine Sammlung, die von der Familie Albrecht aufgestockt, einen wesentlichen Teil der Anschaffung ermöglichte. Ein Mitanteil wurde von der Club-Stiftung übernommen. Mit dem normalerweise als Riemenachter konfigurierten Boot war auch die Anschaffung eines neuen Riemensatzes möglich, diese wurden am Steg gleich mit vorgeführt und nach der Taufe des Boots durch Friederike Albrecht zur traditionellen ersten Ausfahrt genutzt.
Auf den Namen “Fat Boy” wurde ein schwerer Renneiner getauft. Da für Schwergewichte geeignete Rennboote kaum gehandelt werden, legten mehrere Club-Mitglieder spontan zusammen, als sich die Möglichkeit bot, den fast neuen Renneiner aus dem Hause Empacher gebraucht zu übernehmen. An Almuth v. Hedebreck die Tochter von Ernst Jung und Spenderin der gleichnamigen, jährlich vom Vorstand verliehenen Auszeichnung, erinnert künftig das Boot “Almuth”, ein Renn-Einer für Leistungssportler vom Hersteller Filippi. Vom gleichen Hersteller stammt auch der Renn-Einer “Ferdinand von Schwartz”. Das Boot ist nach einem der Club-Gründer benannt.
Dank des schönen Wetters und des Catering-Angebots von Nord Event bot es sich an, noch ein wenig auf der geräumigen Terrasse zu verweilen und bei Sonnenschein, Speisen und Getränken den Spätsommer an der Außenalster gemeinsam zu genießen.