Nach einem langen Winter durften wir vom Ergo endlich wieder ins Ruderboot steigen. Um uns auf die bevorstehende Saison entsprechend vorzubereiten, ging es für die Junioren-Trainingsgruppe vom 8. bis zum 21. März 2025 ins alljährliche Trainingslager nach Varese in Italien.

Der Lago di Varese bietet – meistens – optimale Bedingungen, um im Training Höchstleistungen zu erbringen. Leider hatten wir besonders in der ersten Woche großes Pech mit dem Wetter. Nach sieben Tagen Dauerregen ließ sich die Sonne erst in der zweiten Woche blicken. So konnten wir das flache Wasser und die tolle Kulisse mit dem Blick auf die schneebedeckten Berggipfel zumindest an den letzten Tagen noch ein bisschen genießen.

Ein typischer Trainingstag der A-Junioren begann frühmorgens. Schon um 7 Uhr saßen wir motiviert im Boot – wohlgemerkt als erster Hamburger Club! Auf dem Plan stand dann eine große Seerunde, d.h. mindestens 20 Kilometer rudern. Wieder an Land gab es das wohlverdiente Frühstück. Gegen 11:30 Uhr folgte meist eine Technik-Einheit. Übungen wie mit umgedrehten Blättern rudern oder Start ohne Schuhe ließen manches Boot wackeln und uns zittern, während die Trainer im Mobo ihren Spaß beim Zuschauen hatten. Anschließend gab es Mittagessen, bevor die meisten von uns einen kleinen, aber dringend notwendigen Mittagsschlaf hielten. Um 16:30 Uhr ging es für 16 bis 18 Kilometer noch ein weiteres Mal aufs Wasser. Oft haben wir in die dritte Einheit des Tages zusätzlich Schnelligkeitsübungen eingebaut, um unsere technischen Fähigkeiten auch auf hohe Schlagzahlen zu übertragen. Hinterher folgte stets Gymnastik. Nach dem Abendessen ging es zügig ins Bett, denn der Trainingstag war anstrengend und ausreichend Schlaf für alle wichtig. Neben dem Sammeln etlicher Kilometer auf dem See haben wir auch Kraft- und viel stabilisierendes Training gemacht. Die B-Junioren haben ebenfalls eifrig trainiert!

Alle zwei bis drei Tage standen Belastungen auf unserem Programm. Beim ersten Mal mussten wir 2×4 Kilometer auf Schlagzahl 22/24 und 24/26 meistern, bei der zweiten und dritten Belastung jeweils 3×2 Kilometer auf Schlagzahl 24/26/28 und 28/30/32. Schließlich folgte am letzten Tag die Abschlussbelastung. Diese war besonders aufregend und wichtig: einerseits, weil es nun galt umzusetzen, was im Trainingslager erlernt wurde, und andererseits, weil diese eine erste Rennsimulation darstellte. Die B-Junioren schlugen sich tapfer über die 1500 Meter, während die A-Junioren 2000 Meter bekämpften. Es wurden gute Ergebnisse/Zeiten und Prozente errudert und wir alle konnten einen Eindruck davon gewinnen, wie wir im unmittelbaren Vergleich zu anderen Hamburger Ruderern stehen.

Trainingslager bedeutet zwar Anstrengung, Disziplin und Konzentration, doch auch der Spaß innerhalb der Trainingsgruppe kam nicht zu kurz. An den trainingsfreien Nachmittagen nach Belastungen haben wir Ausflüge nach Varese, an den Lago Maggiore, zum Einteilerausstatter Dibi und nach Mailand unternommen.

Alle Juniorinnen und Junioren haben fleißig trainiert und sind entscheidende Schritte gegangen. An dieser Stelle ist mir besonders wichtig zu betonen, dass ein erfolgreiches Trainingslager ohne unser Trainerteam nicht möglich gewesen wäre. Im Namen der gesamten Trainingsgruppe bedanke ich mich herzlich bei Nando Schmidt und Jonas Stäcker sowie für die Unterstützung von Sven-Eric Berger. Nun schauen wir gespannt auf die bevorstehende Langstrecke in Leipzig und die 1. Kleinboot-Überprüfung in Brandenburg für unsere A-Junioren und den Frühtest der B-Junioren.

Titelbild: Richard Christophers auf dem Lago di Varese