Das Anrudern war früher der offizielle Saisonauftakt, nach diesem Ende der Winterpause starteten die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten im Verein. Heute ist die Veranstaltung längst nicht mehr so mit Bedeutung aufgeladen: Zum Saisonstart kommt – wie am vergangenen Sonnabend – die Clubfamilie zusammen und setzt sich über alle Altersgrenzen und sportlichen Ambitionslevel hinweg zusammen ins Boot, um eine Runde auf der Alster miteinander zu drehen und hinterher beim gemütlichen Klönschnack in der Bootshalle oder auf dem Steg zusammenzusitzen. Im Frühling ist in Hamburg bekanntlich alles drin. Und so erinnern wir uns an Anrudern bei vereistem Steg, bei Regen und Sturm, aber auch bei fast sommerlichen Temperaturen. Dieses Jahr meinte es das Wetter gut mit uns: Trotz kaltem Nordwind schien die Sonne und bescherte den Sportlerinnen und Sportlern zumindest im windgeschützten Alsterlauf eine angenehme Tour.
Der gute Zuspruch führte dazu, dass nach dem traditionellen gemeinsamen Foto der Clubfamilie schnell die ersten Boote herausgeholt wurden, um die vielen Ruderinnen und Ruderer auch auf die Alster zu bekommen. Nachdem wir so bereits fast die Hälfte der Großboote zu Wasser hatten, fiel auf, dass die Kinder bislang kaum berücksichtigt worden waren. Karl Schüller fasste sich ein Herz, griff in die laufende Einteilung ein und sorgte dafür, dass die Boote nun auch so besetzt wurden, dass wirklich alle mitkamen. Dass beim diesjährigen Jahresauftakt wirklich niemand auf dem Steg zurückbleiben musste, das haben wir vor allem ihm zu verdanken.
Die Club-Kinder sollten auch beim zweiten Teil der Veranstaltung eine tragende Rolle spielen, nämlich bei den Bootstaufen. Hamburger Ruderer sind per se weder abergläubisch noch Bangbüxen. Aber wie jedem mit dem nassen Element vertrauten Menschen hinlänglich bekannt sein dürfte, bringt eine vermasselte Bootstaufe einem Boot und seiner Besatzung später unweigerlich Unglück und Missgeschick. Bei den sechs neuen Booten, die der Club an diesem Tag taufte, ließen die Taufpaten aus der Club-Kindergruppe nichts anbrennen und nahmen ihre Aufgabe ebenso motiviert wie textsicher wahr. Künftig schmücken fünf neue Rennboote unseren Bootspark: Freya, Two Mountain, Ian, Trixi Wüstney und Jochen Seeholzer markieren die laufende Erneuerung unseres Bootsparks für den Leistungssport. Mit Klaus Loch kommt dazu noch ein neues Kinderboot hinzu. Alle Boote wurden dem Club von privater Seite zugewandt, den großzügigen Spendern sei hier herzlich gedankt. Für die Breitensportler bedeuten die neuen Boote, dass aus dem Leistungssport-Bestand Boote frei werden, die künftig im Breitensport als Obmannboote genutzt werden können.
Wer einmal die Zeit zum Klönschnack gefunden hatte, konnte sich auf dem Steg oder in der Rennboothalle einen windgeschützten Fleck suchen und dort bei Grillwurst und Kaltgetränk mit anderen Sport-Begeisterten Pläne für die diesjährige Saison schmieden.