Das Jahr 2020 hat auch den Ruderern und Ruderinnen aus der Ruder-Bundesliga stark zugesetzt. Nach monatelanger Trainingspause und der immer wiederkehrenden Hoffnung, dass wenigstens noch ein bis zwei Rennen dieses Jahr stattfinden können, wurde diese Hoffnung mit der Absage des letzten Sprintrennens in Kettwig der Ruder-Bundesliga letzte Woche im Keim erstickt.

Vierer

Vierer ohne im Trainingslager

Doch anstatt sich von den abgesagten Rennen frustrieren zu lassen, sind die Hamburger Deerns das Wochenende vom 22.08. auf den 23.08.2020 ins Trainingslager nach Lübeck gefahren. Trainiert werden sollte im Riemenachter und im Vierer Ohne, um die wegen COVID-19 fehlenden Großboot-Einheiten wieder auszugleichen.

Trainer Christian von Warburg sieht dieses Jahr der Rennpause als Chance für den Achter: „Wir können diese Phase nutzen, um aus den Einzelpersonen und -leistungen eine Einheit, Struktur und Mannschaft zu formen. Auch an die bisher nicht vorhandene Erfahrung der Strecke von 350 Metern kann sich durch regelmäßiges Training und permanente Belastungswiederholung herangetastet werden. Wenn wir dieses Jahr für uns nutzen und eine gute Grundlage für das nächste Jahr schaffen, haben wir gute Chancen uns auf der Sprintdistanz gut zu behaupten.“

Der besondere Schwerpunkt dieses Wochenendes lag dementsprechend darin, sich nach der langen Ruderpause und vor allem der Pause des Großbootes, zusammenzufinden und das Gefühl der gemeinsamen Schlagstruktur zurückzugewinnen. Auch wurde sich an die Startphase herangetastet, welche in der Ruder-Bundesliga eine relevante Rolle spielt. Vom Startaufbau, über Zehner, bis hin zur gesamten 350 Meter-Strecke wurden alle Abschnitte des Rennens trainiert und sich so schon jetzt auf die kommende Saison vorbereitet. Da die Ruder-Bundesliga mit fünf über den Tag verteilten 350 Meter-Rennen nicht zu unterschätzen ist, wurde auch die wiederholte Belastung trainiert.

RBL Achter

Gemeinsame Trainingseinheit im Achter

Die Bedingungen in Lübeck haben die Mannschaft vor neue Herausforderungen gestellt, aber auch neue Möglichkeiten aufgezeigt. Eine starke Strömung vor Ort durch das Zusammenfließen mehrerer Kanäle forderte die Mannschaft bei der Stabilität im Boot, allerdings auch den ein oder anderen geklemmten Finger zwischen Bordwand und Riemen. Dieser anfänglichen Schwierigkeit hat sich die Mannschaft gestellt und das Boot mit jedem Schlag mehr zur Stabilität geführt. Die Trainingsstrecke in Lübeck läuft über sieben Kilometer am Stück mit wenig Gegenverkehr. Die Mannschaft hat diese langen Strecken ohne Wenden als sehr angenehm empfunden, da sich so lange, intensive Phasen boten, in denen ohne Unterbrechungen produktiv an den Schlägen gearbeitet werden konnte.

Die gesamte Mannschaft nimmt das Wochenende als Motivationsschub für die lange Durststrecke ohne Regatten und den harten Wintereinheiten mit, um dann im nächsten Jahr angreifen zu können.

Ein besonderer Dank geht an die Lübecker Rudergesellschaft, die uns trotz Corona unter den Hygiene-Auflagen beherbergt und uns ihr ehemaliges Frauen RBL-Boot zur Verfügung gestellt hat. Ein weiterer Dank geht an den Trainer Alex, der die Lübecker Bundesliga-Frauen trainiert und schnell gemacht und seine Expertise an uns weitergegeben hat. Vielen Dank an Hanni und Katha aus der Lübecker Frauen Rudergesellschaft, dass Ihr uns unterstützt habt, damit wir genug Boote aufs Wasser bekamen. Zu guter Letzt wollen wir unserem Trainer Christian für die Organisation danken und die stetige Motivation in diesen schwierigen Zeiten. Zuversichtlich und mit einer neuen Portion Motivation gehen wir nun an die kommenden Einheiten und freuen uns auf die ersten Regatten im nächsten Jahr, in denen wir das Gelernte umsetzen können.

Mitgefahren sind aus der Rudergesellschaft Hansa Hamburg: Leonie, Silja, Lisa, Lea, Svenja, Isabel und Nora aus dem Der Hamburger und Germania Ruderclub: Natalia, Paula, Kim, Mara, Louise und Steuerfrau Frieda.

Bericht: Frieda Claus

HH Deerns

Die Hamburger Deerns mit Trainer Christian von Warburg