Mit der neuerlichen Reduzierung auf das Rudern im Einer oder Zweier besteht die Notwendigkeit, mit einer geeigneten Schwimmhilfe zu rudern – das Wasser ist kalt und im Falle des Kenterns hat man weniger Zeit, sich zu retten, als viele das wahrhaben wollen.

Daher hier einige grundsätzliche Informationen zu den unterschiedlichen Modellen und Typen.

Für das Rudern geeignet sind aufblasbare Westen, die so kurz gebaut sind, dass der Durchzug bis zum Körper nicht eingeschränkt wird. Das heißt, sie sollten oberhalb der Rippenbögen sitzen und darunter keine Bänder oder Schnallen aufweisen. Sie müssen bequem sein, also weder irgendwo drücken noch die Bewegungsfreiheit insgesamt begrenzen. Damit reduziert sich die Auswahl bereits auf wenige Modelle.

 

Welche Anforderungen soll meine Rettungsweste erfüllen?

Die Anforderungen sind in der DIN EN ISO 12402 festgelegt und die Klassifizierung findet sich in der Beschreibung der Weste und auf dem Etikett.

DIN EN ISO 12402-3:

Die Norm legt die sicherheitstechnischen Anforderungen für Rettungswesten, Stufe 150, fest, die von Erwachsenen von durchschnittlicher Größe und durchschnittlichem Gewicht für die allgemeine Anwendung benutzt werden. Eine Rettungsweste dieser Stufe dreht eine bewusstlose Person in eine sichere Schwimmlage, und es sind keine weiteren Tätigkeiten des Benutzers erforderlich, diese Schwimmlage beizubehalten.

 

 

DIN EN ISO 12402-4:

Die Norm bezieht sich auf sicherheitstechnische Anforderungen für Rettungswesten, Stufe 100, die von Erwachsenen durchschnittlicher Größe und durchschnittlichen Gewichts in geschützten Gewässern und von Schwimmern in offenen Gewässern benutzt werden. Die Westen dieser Stufe sind für Personen bestimmt, die in geschützten Gewässern auf Rettung warten müssen. Rettungswesten dieser Stufe sollten nicht unter schweren Bedingungen verwendet werden.

 

 

DIN EN ISO 12402-5:

Die Norm legt die sicherheitstechnischen Anforderungen für Schwimmhilfen mit einem Auftrieb von mindestens 50 N fest. Diese Schwimmhilfen sind nur für die Benutzung durch gute Schwimmer in Ufer- oder Küstennähe oder dort bestimmt, wo Hilfe und Rettung schnell gewährleistet sind. Diese Auftriebshilfen sind bequem zu tragen, jedoch nicht für unruhige Gewässer geeignet. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Benutzer über einen längeren Zeitraum sicher unterstützt wird. Die Schwimmhilfen haben nicht genügend Auftriebskraft, um Personen zu schützen, die sich selbst nicht helfen können, und erfordern eine aktive Mitwirkung des Benutzers

Rettungsweste mit Automatik oder manueller Auslösung?

Einige Beispiele:

Automatik-Rettungsweste: SECUFIT® / DIN EN ISO 12402-3

 

 

 

 

Diese Weste wird wie ein Kragen über den Kopf gezogen, sie sitzt direkt vor der Brust. Das Rückenteil ist verstellbar, so dass die Weste gut individuell angepasst werden kann. Die Weste ist vollautomatisch aufblasbar, eine Automatiksperre ist erhältlich.

Manuell aufblasbare Rettungsweste: SECUMAR® VIVO 100 / DIN EN ISO 12402-4

 

 

 

 

 

Sehr leichte Weste, die wie eine Jacke anzuziehen ist. Die Weste verfügt über eine CO2-Patrone, die manuell gestartet wird (sie wird nicht mit dem Mund aufgepustet). Der Verschluss sitzt vorne, Rückenteil und Brustgurt lassen sich individuell einstellen.

 

 

Schwimmhilfe mit Automatik: Row Life Vest® von New Wave  / DIN EN ISO 12402-5

 

 

 

 

Bei stärkerem Wasserkontakt, wie er nur beim Kentern passieren kann, bläst sich der Auftriebskörper sofort mit Hilfe einer Gaspatrone automatisch auf. Die Person wird automatisch in die Rückenlage gedreht und das Nackenpolster hält den Kopf über Wasser.

 

 

 

 

Und nicht vergessen:

Die Steuerleute müssen im Winter übrigens immer eine Weste tragen – auch im Gigboot! In  dem Fall ist die Rettungsweste die oberste Schicht, und unbedingt über dem dicken Steuermannsanzug zu tragen.