Bei dem herrlichen Frühlingswetter waren auch gestern zahlreiche Ruderer auf der Alster unterwegs. Doch trotz der kraftvollen Sonne und der immer sommerlicheren Bekleidung der Sportler zieht das Wasser bei der Erwärmung nur langsam nach: Aktuell liegt die Wassertemperatur der Alster lediglich bei 5° C. Wer jetzt einen Augenblick zu unaufmerksam den Sonnenschein genießt und deshalb überraschend kentert, der befindet sich in Lebensgefahr. Denn im kalten Wasser drohen Kälteschock, Unterkühlung und Kollaps.

Dass niemand vor einem unfreiwilligen Kentern geschützt ist, diese Erfahrung musste gestern auch ein CLUB-Sportler machen. Er fand sich nachmittags unweit der Rabenstraße gekentert im kalten Wasser der Außenalster wieder, in einer lebensgefährlichen Situation. In diesem Augenblick kam es für ihn darauf an, die richtigen Maßnahmen für das Überleben im kalten Wasser zu ergreifen, und der CLUB-Sportler machte glücklicherweise alles richtig:

  • Die angelegte Rettungsweste funktionierte. Sie reduziert das Risiko des Ertrinkens nach Kälteschock oder Unterkühlung erheblich.
  •  Beim Boot bleiben! Der weniger als 100 Meter entfernte Anleger Rabenstraße war bei den Wassertemperaturen zu weit entfernt, um ihn schwimmend zu erreichen.
  •  Wiedereinsteigen will gelernt sein und funktioniert auch bei erfahrenen Sportlern nicht immer. Da es nicht gelang, hätte man das Boot als Schwimmkörper für den Oberkörper nutzen können, um das Auskühlen weiter zu verlangsamen.

Das Kentern war auf dem Steg und am Ufer allerdings nicht unbemerkt geblieben. Sofort machte sich eines unserer Kat-Motorboote zur Hilfe auf. Parallel liefen auch mehrere Notrufe von Spaziergängern bei der Feuerwehr ein. Der Mobo-Besatzung gelang es recht zügig, den beim Boot schwimmenden Sportler aus dem Wasser zu ziehen und zum Steg und unter die warme Dusche zu befördern. Zur Bergung des Bootes (siehe Bild von Oliver Ernst) zurückgekehrt, mussten die Helfer dem inzwischen an der Einsatzstelle eintreffenden Helikopter und dem Boot der Wasserschutzpolizei erklären, dass der Notfall sich erledigt hatte. Die Zeit, die bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verging, zeigte noch einmal, wie wichtig Rettungswesten und das Befolgen der Sicherheitsregeln sind.