Der vierte und damit vorletzte Renntag der Ruder-Bundesliga fand am vergangenen Wochenende in Essen auf dem oberen Baldeneysee, einem Teil der Ruhr, statt. Wir gingen hochmotiviert an den Start – auch wenn wir nicht in unserer besten Besetzung antreten konnten und einige Teammitglieder gesundheitlich angeschlagen waren. Starker Gegenwind machte die 350-Meter-Strecke diesmal besonders herausfordernd: Zum einen brauchte es eine große technische Präzision, um den Achter bei diesen Bedingungen stabil zu halten, zum anderen dauerte die Distanz fast zehn Sekunden länger als gewöhnlich – ein echter Kraftakt.

Der Renntag begann am Sonnabend wie gewohnt mit den zwei Zeitfahren. Im ersten Zeitfahren starteten wir gegen Essen/Kettwig und mussten uns nach einem – wie fast schon traditionell – eher holprigen ersten Rennen gegen das starke Team geschlagen geben. Im zweiten Zeitfahren ging es gegen den bisher stärksten Frauenachter des Tages an den Start: den Meenzer Express. In einem starken Rennen konnten wir die Bugspitze letztlich vor den Mainzerinnen durchs Ziel bringen, fuhren in diesem Lauf die schnellste Zeit der Frauenteams und arbeiteten uns somit vom fünften auf den dritten Platz des Zeitfahrens hoch.

Dadurch starteten wir im Viertelfinale gegen das Team aus Osnabrück: ein starker Gegner, den wir zwar schon oft bezwingen konnten, der aber auch jedes Mal für eine Überraschung gut sein kann – einen Fehler durften wir uns hier nicht erlauben. Denn dieses Viertelfinale ist fast das wichtigste Rennen des Tages. Wer hier verliert, kann an diesem Renntag höchstens noch um den fünften Platz des Tages kämpfen. In einem packenden Rennen entschieden wir den Sieg jedoch für uns. Damit war klar, dass wir heute mindestens auf dem vierten Platz landen werden – eine große Erleichterung!

Im Halbfinale wartete der Havelqueen-Achter aus Berlin. Die Serienmeisterinnen konnten wir in dieser Saison bereits einmal schlagen, doch allen war klar, dass es an diesem Nachmittag eines nahezu perfekten Rennens bedurfte, um eine Chance zu haben. Bis zur Streckenhälfte war es ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen, dann jedoch setzten sich die Berlinerinnen mit ihrer Erfahrung durch und zogen vorbei. Damit stand fest: Im kleinen Finale ging es für uns um Bronze.

Gute Laune trotz der goldenen Ananas: das Alstersprinter-Team. Fotos: Jonas Mehnert / Ruder-Bundesliga

Im letzten Rennen kam es erneut zum Duell mit Essen/Kettwig. Schon am Morgen hatten wir keine Möglichkeit auf einen Sieg gegen dieses Team gehabt – doch diesmal wollten wir alles geben, um uns die Medaille zu erkämpfen. Bis zur Ziellinie lagen beide Boote gleichauf. In einem Herzschlagfinale mussten wir auf dem Wasser auf die Entscheidung vom Ufer warten – doch leider wurde der Name der Gegnerinnen aufgerufen. Mit zwei Bugnummern Vorsprung, gerade einmal elf Hundertstelsekunden, sicherte sich Essen/Kettwig die Bronzemedaille.

Die Enttäuschung war entsprechend groß. Gerade weil an diesem Tag vieles richtig gut lief, wir von Rennen zu Rennen über uns hinauswuchsen und als Team hervorragend harmonierten, tat es weh, am Ende ohne Medaille dazustehen. Auf der Siegerehrung bekamen wir dafür die „Goldene Ananas“ – ein kleiner Trostpreis, aber auch ein Motivationsschub. Der Blick richtet sich nun klar nach vorn: Für den letzten Renntag am 20. September wollen wir im Training alles daransetzen, wieder auf das Podium zurückzukehren. Denn das Feld der Frauen ist in dieser Saison so eng wie nie zuvor – jede Begegnung kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Saisonabrechnung erfolgt am kommenden Renntag. Aktuell liegen wir drei Punkte hinter Berlin und jeweils einen Punkt hinter Mainz und Essen/Kettwig. Beim nächsten Renntag heißt es also: alles oder nichts.

Wir danken wie immer unseren Trainern Patrick Wiechens und Ortwin Höller sowie unseren Sponsoren Wayes und Allianz Topuzovic – danke, dass ihr diese Saison für uns möglich macht! Außerdem bedanken wir uns bei den anderen Frauenteams der RBL für die herausragenden Rennen und freuen uns bereits auf die nächsten packenden Duelle.

Verfolgt uns gerne beim Training in den nächsten Wochen auf Instagram unter @alstersprinter.

Eurer Alstersprinter