Spätestens wenn die Sommerferien vorbei sind, sinkt bei mir ein, dass das aktuelle Jahr auch nicht mehr ganz taufrisch ist. Jetzt kommt der Herbst mit Breitensportregatten, Wanderfahrten und den Norddeutschen Meisterschaften, bevor es dann irgendwann aufgrund abendlicher Dunkelheit aufs Ergo und in die Wintersaison geht.

Genau zu dieser Zeit veranstalten wir traditionell die Club-Interne, unsere vereinseigene Meisterschaft für jung und alt. Für mich eine gute Gelegenheit zuzuschauen, wie der Nachwuchs aus der Kindergruppe, der letztes Jahr noch erste zögerliche Versuche auf der improvisierten Regattastrecke zwischen Rabenstraße und Club unternahm, sich inzwischen entwickelt hat. Unsere Trainingsjugendlichen sind auf der Strecke bereits alte Hasen: Sie sind nicht nur wahnsinnig schnell, sondern mit heruntergeschopptem Einteiler und aufgesteckter Sonnenbrille perfekt im aktuellen Ruder-Look.

Während die Kids vor allem Lust auf Rennen haben, geht es bei den Senioren schon etwas gemäßigter zu. Neben den Rennen im Einer, Zweier und um die Wentzel-Nadel, bei denen die Ruderinnen und Ruderer auf der Kurzstrecke unter Beweis stellen können, dass sie es noch nicht verlernt haben, kommen Spaßformate im Schlagzahl-Achter und ein Parcours im Trimmi, die für Mannschaften und Zuschauer gleichermaßen unterhaltsam sind. Dazwischen ist es möglich, einfach mal mit den anderen Sportlern im Club zu plauschen. Auf welchen Regatten sehen wir uns? Was habt Ihr in der Wintersaison vor? Und mit zunehmendem Alter immer wichtiger: Gut, Euch mal wieder zu sehen!

Für diese Interne hatte ich mir fest vorgenommen, neben dem Einfangen der obligatorischen Bildern für die Galeere und unsere Website auf jeden Fall auch mal wieder im Boot zu sitzen und nicht nur als Zuschauer mitzumachen. Beim letzten Rennen des Tages, dem Club-Achter, steigen Breitensportler aus allen Gruppen zusammen ins Boot. Und wir hatten wirklich eine blendende Mannschaft zugelost bekommen für unseren Achter. Gleich beim Warmfahren merkte man, dass diese Crew harmonierte und es wirklich wissen wollte. Karl Schüller, unser Schlagmann, hatte gerade die Wentzel-Nadel gewonnen, und so lagen wir an der Startlinie und konnten es gar nicht abwarten, dass Sven und Georg die Boote ausgerichtet hatten. Nach dem Start die Ernüchterung: Der andere Achter lag um eine Viertellänge vorn. Bis zur Mitte der Strecke hatten wir die zwar beinahe eingeholt, und ich sah uns schon vorbeiziehen, als unsere Mitstreiter ihrerseits in den Endspurt gingen und die verlorenen Meter wieder ausglichen. Zusätzlich kam jetzt von hinten der Riemenachter – hochkarätig besetzt mit der Henley-Crew –, der uns mühelos verdeutlichte, was bei internationalen Regatten für Geschwindigkeiten gefahren werden. So erreichten wir die Ziellinie als letztes Boot, zwar nicht ganz mit dem geplanten Ergebnis, aber nur knapp geschlagen und erhobenen Hauptes.

Der spätsommerliche Abend bot uns noch ausreichend Gelegenheit, zusammenzustehen, und uns über die Ergebnisse des Tages und die Welt im Großen und Ganzen auszutauschen. Es war ein wunderbar organisierter, perfekter Herbstsonntag.