Am vergangenen Wochenende hieß es für uns: Noch einmal alles geben, gemeinsam kämpfen und die Momente zusammen genießen. Als Viertplatzierte in der Gesamtwertung reisten wir nach Hannover (ein großes Dankeschön an dieser Stelle für die kurzfristige Ausrichtung!). Der Abstand nach vorne war denkbar knapp – nur einen Punkt hinter Mainz und Essen/Kettwig sowie drei Punkte hinter dem führenden Berliner Boot. Alle drei hatten uns jedoch mindestens einen Renntagessieg voraus – warum das wichtig war, sollte sich später noch zeigen. Die Ausgangslage war spannend, das Ziel klar: Wir brauchten ein richtig starkes Ergebnis, um noch aufs Podium der Saisonwertung zu springen. Genauer gesagt: einmal zu Gold rudern – etwas, das uns bisher noch nie gelungen war.
Im Boot saßen an diesem entscheidenden Renntag: Pia Groß, Maike Rau, Charlotte Götting, Nora Evers, Annalena Maier, Mirjam Meijer, Charlotte Damerau, Nina Uhl, Elisa-Sophie Träger, Annika Salwiczek und Aenne zum Felde sowie unsere Steuerfrau Hanna Andritzke.
Im ersten Rennen ging es gegen die HavelQueens aus Berlin. In der Vergangenheit hatten wir das erste Rennen oft noch gebraucht, um richtig reinzukommen – diesmal wollten wir von Anfang an Vollgas geben. Mit einem starken Lauf setzten wir uns durch und hatten am Ende gut 1,3 Sekunden Vorsprung auf Berlin. Auch das zweite Zeitfahren gegen Hannover konnten wir klar für uns entscheiden. Zwar war der Vorsprung mit 0,3 Sekunden nur knapp, doch in der Gesamtwertung bauten wir damit unsere Führung auf 1,7 Sekunden aus und gewannen souverän das Zeitfahren. Ein klares Signal: Heute waren wir das Boot, das es zu schlagen galt.
Im Viertelfinale trafen wir als Belohnung für das starke Zeitfahren auf den Melitta Allstar-Achter aus Minden, der das langsamste Boot im Zeitfahren war. Trotz der klaren Ausgangslage nahmen wir das Rennen ernst. Mit einem guten Start setzten wir uns schnell eine Bootslänge ab und konnten auf der zweiten Streckenhälfte etwas Kraft fürs Halbfinale sparen. Nach einem deutlichen Sieg war klar: Wir sind erneut unter den Top 4.
Im Halbfinale wartete der Meenzer Express, der in Essen noch den Renntag gewonnen hatte. Mit einem explosiven Start verschafften wir uns sofort einen Vorsprung, den wir bis ins Ziel auf zwei Sekunden ausbauen konnten. Damit war der Einzug ins große Finale perfekt – und der Traum vom ersten Renntagessieg greifbar nah.
Im Finale trafen wir auf den Ruhr-Achter aus Essen/Kettwig. Gegen dieses Team hatten wir in Essen noch hauchdünn verloren – wir brannten darauf, diese offene Rechnung zu begleichen. Mit einem beherzten Start legten wir uns gleich leicht vor, doch Essen ließ nicht locker. In einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen über die 350 Meter machten sie bis zur Ziellinie Druck im Versuch, uns die Führung abzunehmen. Doch wir hielten dagegen und verteidigten unseren Vorsprung von 0,36 Sekunden bis ins Ziel. Gold für den Alstersprinter! Die Freude am Land sowie im Boot (nachdem wir es etwas zeitverzögert endlich realisiert hatten) war riesig – zum ersten Mal in der Geschichte des Alstersprinters konnten wir einen Renntag in der Ruder-Bundesliga gewinnen!
In der Gesamtwertung wurde es anschließend dramatisch spannend: Durch unseren Sieg und den Mainzer Erfolg über Berlin im B-Finale hatten drei Boote die exakt gleiche Punktzahl. Der Havelqueen-Achter, der Ruhr-Achter und wir standen jeweils mit 32 Punkten an der Spitze. Laut Regelwerk zählen bei Punktgleichheit die besten Platzierungen. Da alle drei Boote nun einen Renntagssieg hatten, entschied die Zahl der zweiten und dritten Plätze. Hier lag der Ruhr-Achter vorn und wurde Liga-Champion 2025. Die HavelQueens wurden Vize-Champion und wir erkämpften uns mit Bronze einen Platz auf dem Saison-Podium!

So sehen (Tages-)Siegerinnen aus: Die Alstersprinterinnen holten sich zum ersten Mal Gold. Foto: Alexander Pischke / Ruder-Bundesliga
Wir sind superstolz auf unser Team und bedanken uns bei der Ruder-Bundesliga und allen Frauenteams für eine spannende Saison voller knapper Entscheidungen. Bis ganz zum Ende war offen, wer auf dem Podium stehen würde, weil so viele starke Teams dabei waren. Unsere Gratulation geht an den KÖTTER Services Ruhr-Achter aus Essen-Kettwig zum Gesamtsieg und an den Havelqueen-Achter aus Berlin zum Vize-Titel.
Ein besonderer Dank gilt unseren Trainern Patrick Wiechens und Ortwin Höller. Ohne euch wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Egal ob im Winter bei Eis und Schnee oder donnerstags morgens um 6:30 Uhr auf der Alster – ihr wart immer für uns da, habt uns unterstützt und an uns geglaubt, auch wenn wir selbst manchmal gezweifelt haben. Vielen Dank für diese tolle Saison!
Ebenso danken wir unseren Sponsoren Wayes und Allianz Topuzovic für die Unterstützung, die diese Saison erst möglich gemacht hat, sowie unseren Vereinen „Der Hamburger und Germania Ruder Club“ und die „Ruder-Gesellschaft Hansa“ für ihre Begleitung und Unterstützung. Ein großes Dankeschön auch an unsere Fans und UnterstützerInnen – es bedeutet uns unglaublich viel, so viele Menschen an unserer Seite zu wissen, die uns anfeuern oder aus der Ferne die Daumen drücken.
Der Alstersprinter verliert leider mit dem Ende dieser Saison durch Wegzüge einige Mitglieder. Wir laden alle Ruderinnen aus Hamburg ein, sich bei Interesse bei uns zu melden – wir freuen uns immer über starken Zuwachs für unser Team!
Nun verabschieden wir uns in die Saisonpause und hoffen, im kommenden Jahr wieder bei der Ruder-Bundesliga dabei zu sein. Bis dahin gibt es weiterhin Updates zu unserem Trainingsalltag auf Instagram unter @alstersprinter.
Titelfoto: Marcel Kipke / Ruder-Bundesliga