Vom 23. bis 26. Juni 2022 haben auf der Regattabahn des Fühlinger Sees die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften U17, U19 und U23 stattgefunden. Für die meisten der 1.240 gemeldeten Sportler*innen war es der große Höhepunkt einer Saison, in der trotz Corona-Einschränkungen wieder alle Regatten planmäßig stattfinden konnten. Der Club wurde im U23-Bereich von Kjell van de Bergh, Jonas Stäcker, Kenneth Carow, Zeno Robertson und Philipp Dosse vertreten. Für Philipp ging es aufgrund seiner guten Saisonleistungen zudem um die Qualifikation für die U23-Weltmeisterschaft, die im Juli im norditalienischen Varese stattfindet.

Bei schwülen bis zu 34° Celsius und unangenehmem Seitenwind ging es am Donnerstag mit den Vorläufen los. Den Anfang machten Philipp und sein Zweierpartner Paul Krüger (RC Favorite Hammonia), die bereits in ihrem Vorlauf im Männer-Doppelzweiter überzeugen konnten. Mit der schnellsten Vorlaufzeit haben sich die beiden direkt für das A-Finale am Samstag qualifiziert. Sowohl Kenneth und Jonas als auch Kjell mit seinem Zweierpartner Konstantin Kluge (RK Flensburg) mussten den Umweg über den Hoffnungslauf am Freitag nehmen, bevor auch sie sich einen Platz im A-Finale am Samstag sichern konnten.

Philipp Dosse

Philipp Dosse. Bild: DRV

Anschließend ging Zeno mit Adrian Reinstädter (Frankfurter RG Germania) im Leichtgewichts-Männer Doppelzweier auf die Strecke. Mit einem guten zweiten Platz in ihrem Vorlauf konnte sich das Duo ebenfalls direkt für das A-Finale qualifizieren. Am Nachmittag ging es für Zeno dann gleich schon im Leichtgewichts Männer-Einer weiter. Nur drei Wochen nach einer überstandenen Corona-Infektion fand er allerdings nur schwer in die Rennen. Als Vierter seines Vorlaufs musste er in den Hoffnungslauf am Freitag, wo er jedoch immer besser in seinen Rhythmus kam und als Zweiter sicher das A-Finale erreichte.

Am späten Nachmittag ging ein Unwetter mit Starkregen und heftigen Windböen über der Regattastrecke nieder, so dass die anstehenden Rennen verschoben werden mussten. Mit einer Verspätung von zwei Stunden bildeten die Bahnverteilungsrennen der Männer-Doppelvierer den Abschluss des ersten Tages. Bei den „Schweren Jungs“ gingen gleich zwei Boote mit Club-Beteiligung an den Start: Philipp wurde gemeinsam mit Maximilien Pfautsch (Hallesche-Rvg. Böllberg und Nelson), Felix Heinrich (RK Normannia) und Paul Krüger (RC Favorite Hammonia) Zweiter, Jonas, Kjell, Konstantin Kluge (RK Flensburg) und Kenneth wurden Vierte. Bei den Leichtgewichten saß Zeno mit Malte Machwitz (Ratzeburger RV), Moritz Küpper (RC Westfalen Herdecke 1929) und Mirko Rahn (RG Wiking) in einem Boot.

Die ersten drei Rennen am Final-Samstag wurden im U-23 Bereich aus Hamburger Sicht mit Spannung erwartet, da es im Frauen-Doppelzweier, Männer-Doppelzweier und Frauen-Vierer mit um die Qualifikation für die U23-Weltmeisteschaft ging. Aufgrund der schwierigen Windverhältnisse hatte die Rennleitung kurz vorher entschieden, die Bahnverteilung zu ändern und den Booten mit den besseren Vorlaufzeiten die windabgeneigten Innenbahnen zu geben, so dass Philipp im Doppelzweier auf Bahn 5 starten durfte, während sich die anderen beiden Boote mit Club-Beteiligung dem starken Seitenwind stellen mussten. Bereits vom Start weg setzten sich Philipp und Paul Krüger (RC Favorite Hammonia) an die Spitze des Feldes und konnten ihren Vorsprung bis zur 1.000m-Marke auf eine Bootslänge ausbauen, 750m vor dem Ziel lag erstmals Wasser zwischen ihnen und den Verfolgern und das reichte ihnen, einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Der Deutsche Meistertitel brachte weitere wichtige „Nominierungs-Points“ für die U23-Weltmeisterschaft. Leider gelangen es weder Kjell und seinem Zweipartner Konstantin Kluge (RK Flensburg) noch Kenneth und Jonas in den Kampf um die Medaillen einzugreifen und sie kamen auf Platz 5 und 6 ins Ziel. Weiter ging es mit dem Finale im Leichtgewichts Doppelzweier. In einem vom Start weg zunächst engen Rennen lagen Zeno und Adrian Reinstädter (Frankfurter RG Germania) nach 750 geruderten Metern auf dem dritten Rang, bis zur 1.250m konnten sie sich auf den zweiten Platz vorkämpfen, diesen mit einer Luftkastenlänge ins Ziel retten und sich über die Silber-Medaille freuen.

Den Anfang des Finalblocks am Nachmittag machte wieder Zeno im Leichtgewichts Männer-Einer mit der hoffnungsvollen Starnummer 1. In einem spannenden und hartumkämpften Rennen, insbesondere um die Plätze drei und vier, konnte sich Zeno am Ende durchsetzen und die Bronze-Medaille gewinnen. Als am späten Nachmittag die Männer-Doppelvierer an den Start gingen, herrschten auf dem Fühlinger See TopWetterbedingungen: Kein Wind und spiegelglattes Wasser. Leider gab es eine Änderung in dem Boot von Philipp: Paul Krüger konnte krankheitsbedingt nicht an den Start gehen und wurde von Timo Strache (Hannoverscher RC) vertreten. Für das Quartett war es das erste Mal, dass es in dieser Besetzung zusammen im Boot saß, und es war daher fraglich, ob sie dem favorisierten Boot der Rgm. Berliner RC, SC Magdeburg und Rostocker RC Paroli bieten könnten. Von Beginn an lagen die Favoriten vorne und konnten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren. Genauso ungefährdet sicherte der Vierer um Philipp seinen zweiten Platz ab. In einem spannenden Kampf um die Plätze drei und vier musste sich der „Club-Vierer“ mit Jonas, Kjell und Kenneth leider geschlagen geben, nur knapp verpassten sie den begehrten Platz auf dem Podium.

Zum Abschluss dieses Finaltags ging Zeno mit seinem Leichtgewichts-Doppelvierer noch einmal ins Rennen. Nach einem eher schwachen Start hatten sie sich bis zur 1.000 Meter-Marke bis auf einen halben Lustkasten an den dritten Platz herangeschoben, mit einer sehr guten zweiten Streckenhälfte erkämpften sie sich den dritten Rang, den sie dann souverän ins Ziel brachten.

Im Nachgang zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften hat Philipp am Montag die offizielle Nominierung zur U23-Weltmeisterschaft bekommen. Gemeinsam mit Paul Krüger wird er auch dort im Männer-Doppelzweier an den Start gehen. Bereits am Dienstag begann für ihn die Unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UVW), die für die „schweren Jungs“ unter Leitung des Disziplin-Trainers Männer-Skullen Eric Johannesen bis zum 8. Juli in Ratzeburg stattfindet. Im Anschluss daran geht es gleich weiter nach München, wo alle für die Weltmeisterschaft nominierten U23 Sportler*innen ihren letzten Schliff bekommen. Von dort aus geht es direkt weiter nach Varese, wo am 25. Juli 2022 die Weltmeisterschaften stattfinden, die in diesem Jahr gemeinsam für U19 und U23 Sportler*innen ausgetragen werden.

Bericht: Philipp Dosse, Titelbild: Siegerehrung in Köln, Bild: DRV

Alle Ergebnisse sowie der Bericht des DRV als Link.