Der Höhepunkt der Herbstsaison fand auch in diesem Jahr wieder am letzten vollen September-Wochenende im „Wohnzimmer“ der Ruderer Hamburgs statt, auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe: die Norddeutschen Meisterschaften. Nach einem Jahr mit Höhen und Tiefen hatten wir nicht nur vor, einen schönen Saisonabschluss zu schaffen. Ein Ziel war noch größer: Der im vergangenen Jahr verlorene Achter-Pokal sollte wieder nach Hause geholt werden.

Den Start machte am Sonnabendmorgen der Männer-Doppelvierer. Hier gingen zwei Club-Boote an den Start, Boot 1 mit Kjell, Khalil, Jonas und Schlagmann Zeno sowie Boot 2 (ein reines Junioren-Boot) mit Hugo, Niklas, Johann und Schlagmann Jasper. Beide Boote schafften es, über den Hoffnungslauf in das große Finale einzuziehen. Das Boot mit Schlagmann Zeno schaffte es, eine starke Bronzemedaille einzufahren: Nach einem mutigen Start und einer starken Streckenphase konnten die Vier ihre Position zum Schluss noch verteidigen und mussten sich nur den Booten der Hansa und Fari geschlagen geben.

Der Senioren-Doppelvierer (hinten rechts) auf dem dritten Platz. Die Mannschaft (v.l.n.r.): (4) Zeno Robertson, (3) Jonas Stäcker, (2) Kjell van de Bergh, (1) Khalil Mansouri

In der Zwischenzeit hatten auch schon die beiden Juniorinnen-Doppelzweier A mit Nike und Su sowie B mit Sofia und Maja gerudert. Sofia und Maja konnten ihre Regatta mit einem souveränen Sieg von über 7 (!) Sekunden vorlegen, ebenso Su und Nike, die in ihrem Rennen sogar einen Vorsprung von über 10 Sekunden ins Ziel brachten.

Weiter ging es mit den Junioren-Einern B. Dabei waren Julius und Emil, aber auch unsere zwei Neueinsteiger Leo (Jg. 2007) und Moritz (Jg. 2008). Julius konnte seine Abteilung stark gewinnen, Neueinsteiger Leo brillierte direkt mit einem zweiten Platz, während Moritz und Emil mit ihren Rennen Lehrgeld zahlten.

 

Ein deutlicher Sieg für beide Doppelzweier, im Boot A mit (2) Su Sekerci und (1) Nike Utesch, beide Juniorinnen-A (U19).

Im Boot B siegten (2) Sofia Tatsis und (1) Maja Schulz, beide Juniorinnen-B (U17).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter ging es mit dem vereinsübergreifenden Doppelvierer der Juniorinnen B, wieder mit Sofia und Maja vom Club sowie ihren Partnerinnen aus Wandsbek. Hier waren die Vier quasi noch Leichtgewichte, die bei den Schwergewichten mitstarteten, und kamen auf einem guten dritten Platz ins Ziel – und das auch nur einige Sekunden hinter dem Hamburger Schwergewichtsboot, das eine Woche später beim Städtekampf starten soll. Es war eine beachtliche Leistung!

Das zweite Seniorenrennen des Tages war der Männer-Vierer-mit mit der Club-Crew aus Melvin, Malte, Kenneth und Rami mit Steuerfrau Su. Hier ging es darum zu testen, wie stark die Riemen-Aufgebote der Konkurrenz, insbesondere des direkten Achter-Gegners, der Allemannia, sind. Die Jungs wurden der Aufgabe gerecht und fuhren mit einem Start-Ziel-Sieg, wie er im Buche steht, die erste Gold-Medaille des Tages ein.

Anschließend kam es zu einem Novum auf den Norddeutschen Meisterschaften, zum ersten Mal gab es ein volles Frauen-Achter-Feld mit sechs Booten. Hier konnte die kaum eingefahrene Crew um Lisa, Maya, Finnja, Pia, Louise, Janna, Kim, Nike und Steuerfrau Ann-Kathrin leider nur einen knappen vierten Platz erreichen, Punkte für die Meisterschaft wurden trotzdem gesammelt.

Weiter ging es mit dem Zweier-ohne der Junioren. Das Boot mit Jasper und Hugo musste leider abmeldet werden, sodass nur Johann und Niklas für den Club an den Start gingen. Leider reichte es für die beiden nach einem spanenden Rennen mit viel Bewegung im Feld nur zu Platz 4.

Als nächstes Senioren-Rennen an den Start ging der Frauen Zweier-ohne. Für den Club dabei waren Boot 1 mit Kim und Pia sowie Boot 2 mit Louise und Sue. Beide Boote fanden ihren Weg ins Finale, Boot 1 errang einen starken fünften Platz, Boot 2 Platz sieben.

Im Zeitplan zwischen den Meisterschaftsrennen versteckt, gewinnen sie überraschend ihr Rennen: (2) Julius Engelmann und (1) Yoan Ivanov, ARV-Hanseat, beide Junioren-B (U17).

Als Juniorenrennen zwischendurch durfte Julius mit Partner Yoan vom ARVH noch einmal im JM 2- B starten. Hier konnten die Beiden mit einer bärenstarken Performance einen schönen Sieg einfahren.

Beim Starke-Siege-Einfahren blieb es auch beim Männer-Vierer-ohne mit der Crew Lasse, Melvin, Malte und Kenneth. Auch hier konnten die Jungs mit einem Blitzstart das Feld von vorne anführen und so auch die nächste Riemenbootsklasse vor der Allemannia gewinnen und gleichzeitig den „Yannic Corinth Ehrenpreis“ in Gedenken an den Leistungssportler Yannic Corinth. Der Verein setzt sich auch mit diesem Preis für Aufklärung und Prävention im Zusammenhang mit Depressionen im Leistungssport ein – eine starke und wichtige Sache.

Den Abschluss des ersten Tages bildeten die Männer-Einer, mit dabei waren Khalil und Jonas. Khalil schaffte es souverän ins Finale, musste sich dort aber mit Platz 6 zufriedengeben. Insgesamt war es ein erfolgreicher Tag, der die Vorfreude für den Sonntag anfeuern konnte.

 

 

Die beiden Norddeutschen Meistertitel des Tages:

Im Männer-Vierer ohne Steuermann: (4) Malte Rietdorf, (3) Lasse Saborowski, (2) Kenneth Carow, (1) Melvin Müller-Ruchholtz

Im Männer-Vierer mit Steuermann: (4) Malte Rietdorf, (3) Rami Tafeche, (2) Kenneth Carow, (1) Melvin Müller-Ruchholtz, (St.) Su Sekerci

 

Die Vorfreude wurde am nächsten Morgen leider zunächst gebremst…

Dichter Nebel hatte sich über die Strecke gelegt, sodass alle Starts um eine Stunde verschoben wurden. Um 9 Uhr ging es dann aber los mit dem Männer-Zweier-ohne. Zwei Boote gingen für den Club an den Start, mit Zeno und Kenneth sowie Johann und Hugo. Zeno und Kenneth konnten souverän ins Finale einziehen, während Johann und Hugo sich leider knapp im Hoffnungslauf verabschieden mussten. Im Finale konnten Zeno und Kenneth auf der guten Leistung aus den Vorläufen aufbauen und am Ende nach einem starken Rennen eine wohlverdiente Silber-Medaille mitnehmen.

Den Anschluss machten die Männer-Doppelzweier, am Start die Duos Malte und Melvin sowie Khalil und Jonas. Nach nahezu mühelosen Vorläufen standen beide Boote im Finale: Malte und Melvin konnten einen starken zweiten Platz, Khalil und Jonas Platz 3 ergattern – somit ein Club-Doppelpodium, das sieht man gern!

Im Zweier ohne Steuermann: (2) Zeno Robertson, (1) Kenneth Carow, neben ihnen die Mannschaften des RC Allemannia und der RG Hansa.

Im Doppelzweier sind gleich zwei Clubboote auf dem Treppchen, links: (2) Malte Rietdorf, (1) Melvin Müller-Ruchholtz, rechts: (2) Khalil Mansouri, (1) Jonas Stäcker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück zu den Junioren: Newcomer Leo und Moritz und Julius mit Partner Yoan durften auch noch einmal im Doppelzweier starten. Für Platz 5 reichte es für Julius, Leo und Moritz konnten weitere wichtige Rennerfahrung mitnehmen.

Als Nächstes ging es weiter mit Sofia und Maja, wieder im Doppelvierer – dieses Mal aber nicht nur bei den gleichaltrigen Schwergewichten, das wäre ja zu leicht, sondern bei den A-Junioren. Hier konnten die Vier einen phänomenalen 3. Platz ergattern, was eine grandiose Leistung ist, wenn man sie allein schon physisch mit ihren drei Jahre älteren Gegnerinnen vergleicht. Gleich im Anschluss durften sie nochmal im Einer starten, es reichte für Platz 2 und 3, ebenfalls ein grandioses Ergebnis. Dabei war auch Caro, die dieses Rennen nutzte, um weiter Erfahrungen für die nächste Saison zu sammeln.

Dann stand der Vierer-ohne der Frauen an, der Club war wieder mit zwei Crews am Start. Boot 1 mit Janna, Kim, Louise und Pia und Boot 2 mit Su, Maya, Nike und Finnja. Beide Boote erreichten – trotz starkem Einsatz – leider nur Plätze außerhalb der Medaillen. Bei den Frauen ging es weiter mit Lisa im Frauen-Einer, sie konnte nach spannendem Rennen einen starken dritten Platz und somit die Bronze-Medaille einsammeln, ein starkes Ergebnis nach gut gefahrenem Rennen.

Als Nächstes startete Jasper im Finale der Junior-Einer. Nach starkem Vorlauf und Halbfinale konnte er sich sicher ins Finale rudern, dort fehlten dann aber die letzten Körner, sodass es leider nicht zur Medaille reichte – trotzdem war es ein zufriedenstellendes Ergebnis. Anschließend durften Nike und Finnja noch einmal im Zweier der Juniorinnen starten, sie mussten nach einiger Wellen-Kontroverse und Fotofinish einen denkbar knappen vierten Platz einstecken. Für Nike, die sich eigentlich voll in der Baltic-Cup-Vorbereitung befindet und trotzdem an diesem Wochenende vier Rennen gefahren ist, war diese Regatta alles in allem aber doch ein Erfolg.

Als letztes Rennen vor dem großen Achter-Finale durfte nochmal der Frauen- Doppelvierer auf die Strecke. Hier konnten Pia, Janna, Louise und Lisa sogar noch einmal eine Bronzemedaille abräumen, es war ein bärenstarker Abschluss!

Das letzte Meisterschaftsrennen der Frauen im Seniorinnen-Doppelvierer: (4) Lisa Behrens, (3) Janna Brüggemann , (2) Louise von Lacroix, (1) Pia Groß

Doch dann war es so weit: Letztes Rennen des Tages, volles Acht-Boote-Feld, die Spannung in der Luft – es starteten die Männer-Achter. Die diesjährige Crew wurde kurzfristig durch unseren Mann im Deutschland-Achter, Marc Kamman verstärkt, sodass am Start für den Club lagen: Melvin, Malte, Rami, Kenneth, Lasse, Marc, Kjell, Zeno und Steuerfrau Su. Nach der Niederlage im vergangenen Jahr musste ein Kantersieg her! Daher hatte man sich als Trainer noch Kay Rückbrodt und Andi Claussen geholt, die freundlicherweise mit Herzblut und vollem Einsatz das Boot schnell gemacht haben. Und es lohnte sich: Bereits nach wenigen Rennmetern war klar – das wird eine Machtdemonstration des Clubs. Im Training wurde der Fokus bewusst auf den Start gelegt, und das zeigte Wirkung. Schon bei 250 gefahrenen Metern konnte Bugmann Melvin komfortabel das Feld überblicken. Und der Vorsprung wurde nur noch größer. Am Ende waren es gut zwei Bootslängen zur Allemannia, sodass Lasse kurz vor dem Ziel den Arm in die Luft recken konnte, denn nicht mal ein Krebs hätte die Männer davon abhalten können, ihren Sieg zu feiern. So war es am Ende eine regelrechte Machtdemonstration der Crew um Schlagmann Zeno, mit der gezeigt wurde, dass der Achterpokal wirklich nur ein wahres Zuhause hat, nämlich am Alsterufer 21 im Der Hamburger und Germania Ruder Club.

Und so hieß es auch dieses Jahr wieder Achter gewonnen, alles gewonnen und alle konnten mit bester Laune das abendliche Grillen genießen. Jetzt hieß es kurz durchschnaufen und Nike für den Baltic Cup in Hamburg fest die Daumen drücken!

Die Siegerehrung des Senioren-Achters: Die Mannschaft (v.l.n.r.): (St.) Su Sekerci, (8) Zeno Robertson, (7) Lasse Saborowsky, (6) Marc Kamann, (5) Kenneth Carow, (4) Kjell van de Bergh, (3) Rami Tafeche, (2) Malte Rietdorf, (1) Melvin Müller-Rucholtz.

 

Die Mannschaft mit Kay Rückbrodt und Andy Clausen. Beide Trainer hatten in den vorangegangenen Wochen das Achtertraining unterstützt.

Und so hieß es auch dieses Jahr wieder Achter gewonnen, alles gewonnen und alle konnten mit bester Laune das abendliche Grillen genießen. Jetzt hieß es kurz durchschnaufen und Nike für den Baltic Cup in Hamburg fest die Daumen drücken!

 


Yannic-Corinth-Pokal

Malte, Lasse, Kenneth und Melvin erruderten den Yannic-Corinth-Pokal.

Gestiftet vom Verein Wir-fuer-Yannic e.V. – Wir für Yannic ist dieses Rennen ein Andenken an den Hamburger Ruderer Yannic Corinth, der an einer schweren Depression litt. Um über das Thema Depression im Leistungssport aufzuklären, haben Freunde und Familie diesen Verein gegründet.

Wer sich für das Thema interessiert, findet hier weitere Infos:
https://wirfueryannic.de/der-verein/