Als Vorbereitung auf den Baltic Cup findet immer ein deutsch-französischer Leistungssportaustausch statt. Auch in diesem Jahr durften alle ersten Vierer, also der männliche und weibliche 4- sowie der männliche und weibliche 4x, an diesem Austausch im französischen Mâcon teilnehmen – bei durchschnittlich 40 Grad im Schatten!
Ich habe mich mit meinem Vierer, bestehend aus zwei Hannoveranerinnen und einer Münchnerin, am Sonntagmorgen in Hannover getroffen und wir sind zwölf Stunden in einem Bus ohne Klimaanlage nach Frankreich gefahren. Als wir dort dann nassgeschwitzt angekommen sind, mussten wir auf die Boote warten, um diese aufzuriggern. Danach hatten wir die Gelegenheit, die französischen Ruderinnen und Ruderer kennenzulernen.
Zum Programm dieses Leistungssportaustausches gehörte, dass wir täglich mehrere Einheiten mit einer Sprachanimatorin hatten, um die jeweilig andere Sprache kennenzulernen und französische Freunde zu finden. Zusätzlich zur Sprachanimation sind wir morgens, bevor es zu warm wurde, und abends bei Sonnenuntergang gerudert.
Als das Trainingslager beendet war, ging es für mich wieder nach Hamburg, um dann am folgenden Wochenende nach Hannover zu fahren, um den Vierer weiter zu trainieren.
Wir haben zwei Trainingswochenenden in Hannover gemacht, bei denen wir fünf bis sechs Einheiten in drei Tagen absolviert haben.
Durch die Norddeutschen Meisterschaften und den Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ hatten wir nur zwei Wochenenden Zeit und haben uns dann am Donnerstag, den 28. September, in Hamburg-Allermöhe wiedergetroffen. Es ging erst einmal aufs Wasser, um nochmal zu trainieren, ebenso am Freitag. In jeder Einheit sind wir noch einmal 500m-Rennangang gefahren, um uns auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten.
Zu Abend gegessen und übernachtet haben wir am Donnerstag in einem Hostel am Hauptbahnhof. Ich habe in einem Achter-Zimmer gewohnt, zusammen mit den anderen Ruderinnen der 4-. Auch das Frühstück gab es im Hostel, Mittag sowie Abendessen an der Regattastrecke.
Am Samstagmorgen ging es mit der Eröffnungsfeier los, es wurden Reden gehalten und Hymnen gespielt. Danach startete das 2000m-Rennen. Für mein Boot stand um 10:20 Uhr das Bahnverteilungsrennen an, das wir mit zehn Sekunden Vorsprung gewonnen haben – somit waren wir gut gelaunt und freuten uns auf das Finale! Zum Finale hin wurde der seitliche Schiebewind von Steuerbord deutlich stärker und Allermöhe zeigte sich wieder von seiner schönsten Seite. Das Finale verlief dann deutlich knapper als das Bahnverteilungsrennen, aber auch dieses haben wir gewonnen. Und somit hatten wir uns das erste Gold gesichert.
Es hat uns gefreut, dass für das Rennen auch der Rest der Trainingsgruppe an die Strecke gekommen ist. Im Anschluss wurde dann mit Nandos Pizzaofen Pizza für das ganze Team gebacken, Kuchen gegessen und gequatscht. Am Samstagabend haben alle Teilnehmer des Baltic Cups und des Städtekampfs dann noch zusammen eine Hafenrundfahrt unternommen.
Am Sonntag standen die 500m-Rennen auf dem Plan. Unser Bahnverteilungsrennen ging ein bisschen schief, wir haben leider im zweiten Startschlag einen Krebs gezogen und sind danach fast in das andere deutsche Boot und dann durch das Gegensteuern fast ins dänische Boot hineingefahren. Durch den etwas schwierigen Start wurde das Rennen sehr, sehr hektisch. Wir konnten es dennoch mit einem dritten Platz abschließen.
Nach dem Rennen war das Ziel für das Finale ziemlich klar: KEINEN KREBS ZIEHEN!
Und im besten Falle auch gewinnen.
Unsere Ziele konnten wir erfüllen, es war ein ziemlich knappes Rennen. Das Zielfoto hat dann aber gezeigt, dass wir gewonnen haben. Wir konnten also sowohl auf der 2000m-Distanz als auch auf der Sprintdistanz das Rennen für uns entscheiden.
Somit haben wir Doppelgold geholt!
Nach den Rennen haben wir alle schnell geriggert, die anderen deutschen Boote angefeuert und noch etwas gegessen. Während der Abschlusszeremonie wurde uns noch gesagt, dass wir, also Deutschland, auch die Gesamtwertung gewonnen haben. Nach der Abschlusszeremonie wurden noch Bilder gemacht und dann haben sich alle verabschiedet und sind nach Hause gefahren.
Insgesamt war es ein sehr schönes und erfolgreiches Regattawochenende!
Titelbild: Jubel nach dem erfolgreichen Rennen über 2000 Meter: Nike Uetsch (r.) und ihr Team. (Fotos: Ben Böttcher)