Am letzten Wochenende im September finden in Allermöhe die Norddeutschen Meisterschaften statt, in der Regel bei herrlichem Herbstwetter. Dieses Jahr waren wir leider nur am Samstag mit Sonne gesegnet. Am Sonntag mussten wir uns mit Regenwetter, aber zum Glück noch annehmbaren Temperaturen zufriedengeben.
Für den Club war dieses Jahr eine gemischte Mannschaft angetreten, die um die Meisterschaftstitel bei den Seniorenrennen rudern wollte, sowie um Medaillen für die Junioren-Trainingsgruppe und die Kindergruppe. Obwohl es in diesem Bericht vor allem um die Meisterschaftsrennen geht, möchte ich an dieser Stelle doch berichten, dass sowohl Kinder als auch Junioren Siege eingefahren haben und wir daher frohen Mutes auf die nächste Saison schauen können.
Auf den Begriff ,,Meisterschaftstitel“ möchte ich hier etwas genauer eingehen.
Zwar sind die Norddeutschen Meisterschaften eine offizielle DRV- und sogar internationale Regatta (Meldungen aus Schweden und Norwegen sind jährlich dabei), sie sind aber vom Stellenwert her nicht vergleichbar mit einer Deutschen- oder Sprintmeisterschaft. Nichtsdestotrotz ist das ruderische Niveau hoch, und die Medaillen sind hart umkämpft.
Kommen wir nun zu den Rennen:
Mit zwei zweiten Plätzen im Vierer mit Steuermann und im Doppelvierer starteten wir Samstag Vormittag zwar nicht unerfolgreich. Aber wenn wir an Jahre zurückdenken, in denen wir bis auf den Einer alle Titel gewannen, waren wir noch nicht wirklich zufrieden. Bei beiden Booten haperte es nach teilweise einjähriger Renn-Abstinenz einiger Ruderer an Rennhärte und an Coolness im Endspurt.
Im abendlichen zweiten Rennblock des Tages starteten Eric Magnus Paul und Malte Rietdorf im Einer und belegten, nachdem sie sich beide durch Vor- und Hoffnungslauf gekämpft hatten, im Finale Platz 4 und 5. Leider kein Sieger-Podest. Von beiden aber eine gute Leistung, war doch das Einerfeld dieses Jahr wieder groß und gut besetzt.
Den ersten Sieg der Regatta holten wir uns ein paar Minuten später im Vierer ohne Steuermann. Ein gut gerudertes Rennen. Wichtig dabei war vor allem die Tatsache, dass wir die Fari, die in selber Besetzung wie beim Vierer mit Steuermann angetreten war, mit komfortablen 5 Sekunden auf den zweiten Platz verweisen konnten. Das war schon mal ein Fingerzeig was sie am nächsten Tag im Achter-Rennen zu erwarten hatten. Auch das direkt darauf folgende, von uns hoch geschätzte Achter-Training in die Dunkelheit hinein stimmte uns weiter positiv für Sonntag.
Sonntag Vormittag Platz Zwei im Zweier ohne Steuermann und Platz 3 im Doppelzweier. Beides vorzeigbare Ergebnisse. Den finalen Rennblock läutete Benno Nolkemper mit einem starken Sieg im Junioren-Einer ein. Er setzte sich im Endspurt gegen seine Konkurrenten aus Braunschweig und von unserem Nachbarclub RG Hansa durch.
Bisher waren also Medaillen errungen und ordentliche Rennen gerudert worden. Alles schön, keine Frage – aber die Möglichkeit die Norddeutschen Meisterschaften 2019 als Triumph zu verbuchen, das entschied natürlich erst das letzte Rennen der Regatta, der Achter.
Neben Allemannia, RG Hansa und Osnabrück war unser stärkster Gegner auch hier wieder die Fari. Die drei erstgenannten Boote spielten wie erwartet keine größere Rolle. Und auch der Fari-Achter konnte in diesem Rennen weder unserem Start, noch unserem Streckenschlag folgen. Wir hatten uns im Rennen im Vergleich zu den Trainingseinheiten noch einmal gesteigert und konnten deshalb eine grundsolide ruderische Leistung abliefern. Im Ziel dann eine halbe Länge Vorsprung für uns und damit der Sieg und die Gewissheit, dass wir unseren Pokal ein weiteres Jahr bei uns an der Bar stehen haben werden. Dank des Einsatzes und der bereitgestellten Erfrischung von Christoph Haubold und Frank Atmer konnten wir dieses direkt mit einigen kräftigen Zügen aus dem Pokal einläuten, was das restliche Verladen des Anhängers trotz des immer stärker werdenden Regens ungemein erleichterte.
Hut ab in Richtung von Ole Rückbrodt und Sven Berger, die als Trainer das gesamte Wochenende für lückenlose Betreuung und eine reibungslose Organisation gesorgt haben. Danke an Euch beide!
Bericht: Lasse Saborowsky, Bilder: Christoph Haubold
Hier eine Übersicht über die Live-Ergebnisse.
Titelbild: Auf der Jubiläumsregatta zum 175. Gründungstag des AAC/NRB hat der Club-Achter bei den Norddeutschen Meisterschaften seinen Titel aus den Vorjahren erfolgreich verteidigt und erneut den Pokal nach Hause geholt.
Der Hamburger und Germania Ruder Club stellt die Norddeutschen Meister im Männerachter (Rennen R – SM 8+): Rami Tafeche, Matti Saborowsky, Ferdinand Heinrich, Eric Magnus Paul, Ruben Steinhardt, Stephan Riemekasten, Lasse Saborowsky, Marc Kammann und Julia F. Becker (Steuerfrau).  
Auf Platz 2: Ruder-Club Favorite Hammonia mit Torben Johannesen, Eric Johannesen, Malte Großmann, Moritz Hesselmann, Leonard Nikolai Schönborn, Tim Folgmann, Daniel Makowski, Jasper Korth & Jonathan Peters.
Und auch der Ruderclub Allemannia freut sich über eine Medaille. Bronze für Malte Hein, Rouven Berg, Wiebe Veenstra, Siemen Veenstra, Tim Winkler, Mattis Lassen, Torben Neumann, Jonas Nigelton & Oskar Minich.