Die Saison 2025 der Ruder-Bundesliga startete am 24. Mai in Gießen. An einem deutlich sonnigeren Tag als angekündigt richtete der Regattaverein Gießen die Auftaktveranstaltung aus. In der Ruderbundesliga treten Achter im Duellsystem gegeneinander über eine Sprintstrecke von 350 Meter an.
Leichte Schwierigkeiten ergaben sich in Gießen durch die schiefe Ziellinie: Auf Bahn 1 entstand dadurch ein optischer Vorsprung, wodurch es den Ruderinnen und Ruderern bei knappen Zieleinläufen kaum möglich war einzuschätzen, wer überhaupt gewonnen hatte. Zudem entstand häufig die Situation, dass auf Bahn 2 während des Rennens fälschlicherweise angenommen wurde, man liege zurück – obwohl tatsächlich ein Vorsprung bestand. Es galt also, sich im Rennen voll auf das eigene Boot zu konzentrieren und dem Gegner nicht zu viel Beachtung zu schenken. Insgesamt gingen am ersten Renntag 14 Männer- und in dieser Saison sogar acht Frauenteams an den Start.
Für die Frauen ergab sich daraus zu Beginn ein Rennsystem mit zwei Zeitfahrläufen. Auf deren Grundlage wurden die Viertelfinals im K.o.-System gesetzt, gefolgt von Halbfinals und den Finalrennen. Der Alstersprinter gewann beide Zeitfahrrennen – zunächst gegen das Team E&V LeineMasch aus Hannover, anschließend gegen den Osnabrück-Achter. Entscheidend war jedoch nicht der Sieg an sich, sondern die gefahrene Zeit. Dabei wurde deutlich: Die Boote liegen in dieser Saison leistungsmäßig eng beieinander. Der bisher kaum zu schlagende Havelqueen-Achter aus Berlin landete plötzlich auf dem dritten Platz. Platz eins holte sich das neu gemeldete Boot aus Essen-Kettwig. Der Alstersprinter, der bisher stets unter den Top Drei im Zeitfahren zu finden war, belegte diesmal Platz vier – und bekam damit im Viertelfinale einen besonders ebenbürtigen Gegner: Osnabrück.
Obwohl das Team aus Hamburg Osnabrück bereits im Zeitfahren geschlagen hatte, betrug der Vorsprung dort weniger als zwei Zehntelsekunden. Ein einziger unsauberer Schlag hätte also im K.o.-Rennen das Aus bedeuten können. Der Alstersprinter mobilisierte alle Kräfte und konnte sich trotz technischer Unsauberkeiten und leichter Hektik im Boot diesmal deutlich durchsetzen: Mit fast zwei Sekunden Vorsprung zogen die Hamburgerinnen ins Halbfinale ein. Die Erleichterung und Freude waren groß, nicht zuletzt, weil nach der enttäuschenden Leistung in Lübeck nun deutlich wurde, dass das neu formierte Team doch zusammengefunden hatte und am ersten Renntag mindestens den vierten Platz erreichen würde.
Im Halbfinale ging es dann gegen den bisherigen Favoriten des Tages: den Ruhr-Achter Essen-Kettwig. Dem Team war klar, dass ein Sieg schwierig werden würde. Dennoch wurde dem gegnerischen Achter nichts geschenkt – dieser setzte sich letztlich mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung durch und zog ins A-Finale ein.
Der Alstersprinter stand somit im kleinen Finale um Platz drei und vier gegen den Meenzer Express aus Mainz. Da die Mainzerinnen im Zeitfahren Zweitschnellste geworden waren, war klar: Ein hartes Rennen steht bevor. Der Alstersprinter, der im Laufe des Tages auch immer wieder einzelne Positionen im Boot umbesetzte, ging im Finale wieder in der Standardbesetzung des ersten Zeitfahrens an den Start. In einem packenden Rennen behauptete sich das Hamburger Team eindrucksvoll – und sicherte sich mit drei Sekunden Vorsprung die Bronzemedaille!

Die Alstersprinterinnen freuten sich ausgelassen über ihren dritten Platz. Fotos: Maren Derlien/Ruder-Bundesliga
Eine Gratulation geht an den Havelqueen-Achter aus Berlin zum ersten Platz des Tages, sie konnten sich die Goldmedaille gegen den starken Neuling aus Essen-Kettwig zurückholen. Auch dem Ruhr-Achter gratulieren wir zu einer beeindruckenden Premiere in der Ruder-Bundesliga. Unser Dank gilt darüber hinaus dem Meenzer Express und dem Osnabrück-Achter für spannende Rennen sowie dem Regattaverein Gießen für die Ausrichtung des gelungenen Saisonauftakts! Ein besonderer Dank geht wie immer an unsere Trainer Patrick Wiechens und Ortwin Höller sowie an unsere Sponsoren Wayes und Allianz Samed Topuzovic, die uns auch in dieser Saison wieder unterstützen.
Mit einem dritten Platz und einem neu formierten, funktionierenden Team geht der Alstersprinter gestärkt aus dem ersten Renntag hervor. Die Sportlerinnen der RG Hansa und des Hamburger und Germania Ruder Clubs freuen sich nun auf den zweiten Renntag am 14. Juni in Mülheim an der Ruhr. Zuschauer, Fans und Unterstützer sind wie immer herzlich willkommen – und wer nicht live vor Ort sein kann, ist eingeladen, den Livestream zu verfolgen.
Wer nichts verpassen möchte, findet uns auf Instagram unter @alstersprinter.