Am zweiten August-Wochenende war es endlich so weit: Die Ruderbundesliga ging in eine neue Runde. Mit dabei war auch der Alstersprinter, das gemeinsame Boot von Club und Hansa, das mit vielen neuen Gesichtern an den Start ging. Unter dem Motto „Näher dran geht nicht“ richtete der Bessel-Ruder-Club in Minden den ersten Renntag auf der „Alten Fahrt“ am Wasserstraßenkreuz aus. Die RBL war damit bereits zum fünften Mal in Minden zu Gast und genoss die besondere Atmosphäre des Wasserstraßenkreuzes: Die Spundwand der nur 24 Meter breiten Brücke war wieder eine große Herausforderung für alle Steuerleute. Durch sie war aber auch der Abstand zwischen den Teams und den Zuschauern so gering wie nirgends sonst. In Pausen der regulären Liga wurden dieses Mal auch Juniorinnen- und Junioren-Duelle in der Sprintdistanz gefahren.

Am ersten Renntag gingen die Mannschaften der Saison 2024 an den Start: Insgesamt 14 Männer- und sieben Frauen-Teams. Für die Frauen ergab sich dadurch ein Rennsystem bestehend aus zwei Zeitfahr-Rennen, einem Viertelfinale, einem Halbfinale (bzw. Gruppenphasen für die im Viertelfinale Unterlegenen um Platz 5 bis 7) und dem großen bzw. kleinen Finale.

Im regnerischen Minden ging so das Hamburger Boot rund um die Trainer Ortwin Höller und Patrick Wiechens im ersten Zeitfahren des Tages gegen das neue Team aus Osnabrück an den Start. Im Kampf um die wichtigen Sekunden konnte sich der Alstersprinter souverän vor das gegnerische Boot legen und holte so die drittschnellste Zeit im ersten Zeitfahren, hinter Titelverteidiger Berlin und Vorjahreszweiten Mainz. Im zweiten Rennen des Tages hatte das Hamburg-Boot keinen Gegner und fuhr so nur gegen die Uhr. Trotz dieser mentalen Herausforderung konnte der dritte Platz in der Gesamtzeitwertung gehalten werden. Die Mainzer hingegen fuhren auf den ersten Platz und konnten so das Viertelfinale aussetzen, während alle anderen Teams in der ersten K.o.-Runde um den Einzug in das Halbfinale kämpfen mussten.

Durch den dritten Platz im Zeitfahren traf der Alstersprinter auf die Lokalmatadoren aus Minden, die im Zeitfahren den sechsten Platz erreicht hatten. Auch hier legte sich das Hamburger Boot souverän vor das Melitta-Achter-Team Red Allstars Boot und gewann deutlich.

Passend zu den Halbfinals hörte es auf zu regnen und die spektakuläre Mindener Strecke lockte einige Zuschauer, die für eine tolle Atmosphäre sorgten. Durch den Sieg qualifizierte sich der Alstersprinter für das Halbfinale, das gegen die ebenfalls siegreichen Havelqueens aus Berlin gefahren wurde. Das Boot aus der Hauptstadt, das seit vier Jahren in Folge die Bundesliga für sich entscheiden konnte, ging als klarer Favorit in das Rennen. Doch schon nach dem Start war klar – dieses Mal könnte es eng werden für das Berliner Boot. In einem spannenden Rennen schob sich der Alstersprinter Schlag für Schlag nach vorne, sodass nach Auswertung des Zielfotos tatsächlich die Startnummer 3 des Hamburger-Bootes als Sieger ausgerufen wurde. Nach mehreren (mal mehr, mal weniger knappen) Duellen der vergangenen Jahre konnte der Alstersprinter sich zum ersten Mal überhaupt gegen das Berliner Boot durchsetzen und der Jubel an Bord und an Land war entsprechend groß und laut.

Mit der Silbermedaille sicher, stand nun noch das große Finale gegen den Meenzer Express an. In einem spannenden Rennen hatte dieses Mal aber das Mainzer Boot vom Start an die Nase vorn und gewann so mit einer halben Länge Vorsprung Gold.

 

Die Alstersprinterinnen: (hintere Reihe v.l.n.r.) Annalena Maier, Charlotte Götting, Mirjam Meijer, Nora Evers, Hanna Kotte, Lotta Fischer, (vorne v.l.n.r.) Janna Brüggemann, Ann-Kathrin Krutsch, Pia Groß, Kim-Alina Espey, Antonia Wolters.

Glückwunsch an dieser Stelle an Mainz zu einem wohlverdienten Gold und zu dem sensationellen Saisonstart – aber auch Chapeau an die anderen Teams, insbesondere Berlin, die mit ihren super Leistungen für viele spannende Duelle gesorgt haben. Auch an den Bessel-Ruder-Club ein riesiges Dankeschön für die reibungslose Ausrichtung des Saisonauftaktes mit super Atmosphäre trotz regnerischen Wetters.

Ein Dank geht zudem an die Alstersprinter-Trainer Ortwin Höller und Patrick Wiechens sowie an die Sponsoren Wayes und Allianz Samed Topuzovic, die uns in dieser Saison unterstützen. Vielen Dank auch an dieser Stelle nochmal an alle Unterstützer des diesjährigen Crowdfundings: Die Unterstützung aus den Vereinen war wirklich überwältigend und bedeutet uns, dem Alstersprinter, sehr viel – nach nur zehn Tagen konnte die angestrebte Summe bereits erreicht werden.

Mit dem ersten Renntag ist ein sensationeller Start in die diesjährige Saison geglückt und die Sportlerinnen freuen sich auf die nächsten zwei Renntage am 7. September in Rendsburg als Teil des Netz-Cups und den Saisonabschluss am 21. September in Mülheim an der Ruhr. Zuschauer und Unterstützer sind dabei immer gerne gesehen – wer es nicht zum Renntag schafft, kann sich die Rennen auch online ansehen.

Titelbild: Der Alstersprinter am Start (Foto: Christian Schwier)