Etliche WhatsApp-Nachrichten in der vergangenen Zeit fingen mit den Worten „Sorry Mädels, aber ich habe schlechte News..“ an und brachten so einige Kopfschmerzen. In den vergangenen Wochen hatten wir mit viel Krankheit, Unistress oder Terminkollisionen zu kämpfen, wodurch es nicht nur abends am Steg, sondern leider auch an unseren zweiten Renntag dünn wurde. Daher fuhren wir mit gemischten Gefühlen am Freitagnachmittag gen Berlin. Doch die Stimmung drückte es kaum: Mit unserem Team-Song Abenteuerland in den Buslautsprechern dröhnend fuhren wir auf den Regattaplatz und machten damit klar: der Alstersprinter alias die Stimmungsmacherinnen waren am Start. Nach einer kurzen Runde auf dem Wasser fuhren wir Richtung Jugendherberge. Unser Trainer Patrick Wiechens rundete das lauschige Abendessen mit einem Ausblick auf den Renntag, seiner Setzung mit dem ungewohnten Steu-Schlag und einem dennoch positiven Gefühl ab.
Mehr oder weniger ausgeschlafen starteten wir in den Regattatag und mit dem Zeitfahren. Ein gutes Rennen brachte uns Platz 3 im Ranking- das hätte niemand erwartet! Durch den Rennmodus hatten wir jetzt ein vergleichsweise leichtes Achtelfinale vor uns, das wir auch souverän gegen Hannover gewinnen konnten. Im Viertelfinale wurde es wieder richtig spannend. Neben uns lag der Liga Champion des vergangenen Jahres: Linz. Nach einem guten Start von unserem Hamburger Boot konnten sich die Österreicherinnen wieder ran kämpfen. Die zwei Boote fuhren in bester RBL-Manier Bugball an Bugball nebeneinander her. Leider hatten die Linzer doch den längeren Atem und ihre Bugnummer am Ende des Rennens vorne. Unsere Hoffnung: der schnellste Verlierer kann ebenfalls ins Halbfinale einziehen.
Doch unsere Pechsträhne zog sich fort: Dreizehntel war das Krefelder Boot schneller als wir und konnte das Halbfinalticket einlösen. Nach einer langen Pause wartete daher das Rennen um Platz 5 auf uns. Die Minderinnen boten uns einen spannenden Kampf, aber am Ende konnten wir uns einen deutlichen Sieg in diesem Rennen sichern.
Im Anschluss an das gemeinsame Verladen und Anstoßen machte sich ein Teil schon auf dem Weg und mussten bei der legendären RBL-Party passen. Doch eine treffende WhatsApp Nachricht von Laura brachte uns zum Schmunzeln: „Nicht die ersten im Ziel, aber die ersten auf dem Dancefloor.“ So kennt man den Alstersprinter.
Trotz des unglücklichen Verlaufs sind wir zufrieden mit dem Renntag. Wir konnten einige Hürden meistern und sind als Team weiter zusammengewachsen. Doch eine gewisse Hoffnung bleibt: Vielleicht ist das Glück ja auch bald mal auf unserer Seite, wodurch wir uns den Traum vom Treppchen erfüllen können.
Das Titelbild wird uns freundlicherweise von Pischke/Ruder-Bundesliga zur Verfügung gestellt.