Ein Wintereinbruch mit überfrorener Reifglätte verwandelte heute früh die Außenalster in eine spiegelglatte Märchenlandschaft. Spaziergänger und Läufer schlitterten das Alsterufer entlang zur Arbeit. Was passiert im Winter eigentlich in den Bootshäusern und Ruderclubs rund um die Alster? Ist Rudern eigentlich auch ein Sport für das ganze Jahr oder nur ein Sommersport für schöne Tage?

Für die Leistungssportler liegt der Fokus im Winter auf dem Training im Kraft- und Ausdauerbereich. Die Sportler und Trainer zieht es nach drinnen. Die sonst emsig auf der Alster hin- und herfahrenden Trainerboote dümpeln am Steg.

Das Training findet im modern eingerichteten Trainingsbereich statt. Während hier tagsüber die Leistungssportler schwitzen, sind abends überwiegend Freizeit- und Breitensportler aus dem Ruderclub anzutreffen. Der Trainingsbereich, der im Winter von den Sportlern rund um die Uhr genutzt werden kann, zählt  wegen seines Ausblicks über die Außenalster zu den schönsten in der Hansestadt.

Draußen, auf dem eisglatten Bootssteg trifft sich eine Rudergruppe zur Ausfahrt. Funktions-Sportbekleidung und Rettungswesten lassen heutzutage auch ein Training bei kaltem Wetter zu – solange denn der innere Schweinehund dazu motiviert werden kann. Den Ruderern bot sich heute ein zauberhafter Überblick über das reifbesetzte Alstervorland und den Alsterlauf. Viele Ruderer schätzen an dem Sport besonders, dass die Bewegung an der frischen Luft einen die Jahreszeiten noch erleben lässt.

Allerdings fehlen jetzt nur ein paar kalte Tage, bis die Außenalster zufriert. Und bei Eisgang müssen auch die ganzjährig aktiven Ruderer einstweilen in den Kraftraum ausweichen, denn die filigranen Sportboote sind gegen Eisschollen sehr empfindlich.

Auch die robusteren Anfängerboote, die mangels Platz in den Bootshallen draußen gelagert werden, träumen dann wieder vom Frühling.