Das Plakat mit der Ankündigung der Regatta war schon vielversprechend: 15 km mit der Tide den Dart hinunter – der Fluß, der im Dartmoor entspringt und in Dartmouth ins Meer mündet. Versprochen wurden cheering crowds, fine boats und beautiful countryside. Genügend Gründe also, sich auf den Weg zu machen.Veranstalter der Regatta Head of Dart ist der Dart Totnes Amateur Rowing Club, die alte Heimat von Kathleen Alder. Spontane Zusagen  zur Teilnahme kamen von Eike Meyer-Wetjen sowie zwei Ruderern vom WSV Meppen: Hendrik und Wilko. Das Boot wurde gestellt, der Renndoppelvierer Silver Dart, inclusive der Steuerfrau Claire, die die Strecke mit all ihren wiggly bits gut kennt.

Natürlich kann eine Reise nicht ohne Hindernisse ablaufen. Immerhin kamen alle rechtzeitig (Flugausfälle zählen nicht),  gesund (Corona war auskuriert) und fit (die Frauen hatten an der Ergo-Challenge teilgenommen) in Totnes an. Die Heizung im gemieteten Ferienhaus funktionierte auch irgendwann und nachdem der Wind etwas nachgelassen hatte, konnten wir endlich am Tag vor dem Rennen aufs Wasser – hatten wir doch noch nie zusammen im Boot gesessen. Nach ein paar Kilometern wussten wir, dass das Boot ganz gut lief und wir konnten beim Training auch die Landschaft genießen. Wunderschön, und alleine deswegen schon die Reise wert.

 

Race Day - am Start

Am Sonnabend dann race day. Über 90 Boote in allen Klassen: Vierer, Achter, vom Rennboot über Gigboote, Coastals bis zum Innenrigger war alles vertreten. Auch alle Altersklassen von Junior bis Master. Logistische Meisterleistung war, dass alle Boote innerhalb von weniger als zwei Stunden auf Wasser waren, und das alles über eine Betontreppe, an der nur ein Achter Platz hatte. Man steigt übrigens nicht trockenen Fußes ins Boot, außer man verfügt über Gummistiefel, die wir nicht ins Handgepäck bekommen hätten, also barfuß bis zur Wade ins Wasser und dann ins Boot.

Auf der Strecke hatte die Steuerfrau alle Hände voll zu tun, es galt, die Windungen des Flusses zu nehmen, Sandbänke zu umfahren, die Markierungstonnen auf der richtigen Seite zu lassen (sonst hätte es Strafminuten gegeben) und sich nicht in den miteinander verbundenen Ankerbojen zu verheddern. Wenig überraschend bekamen wir es an den wide bits mit ordentlich rauhem Wasser zu tun, wovon eine ganze Menge ins Boot schwappte. Mit deutlich mehr Tiefgang ruderten wir durchs Ziel, der Bugmann hat auf dem letzten Kilometer mehr geschöpft als gerudert.

Aussteigen: raus aus dem Boot, bis zur Hüfte im Wasser. Gut, dass es schon April war und das Wasser nicht so kalt! Die Steuerfrau musste nicht nass werden, sie wurde von ihren Clubkameraden herausgehoben.

Als einziger Masters Mix4x+ hatten wir keine Gegner, aber mit unserer Zeit von 1:00:05 irgendwo im Mittelfeld über alle Teilnehmer und Bootsklassen waren wir sehr zufrieden.

Fazit: unbedingt noch einmal!